21.07.2011 - Festrede bei der zentralen Gedenkfeier zu Ehren Henning von
Tresckow`s
In der Henning-von-Tresckow-Kaserne in Geltow/Gemeinde Schwielowsee/
Landkreis Podsdam-Mittelmark.
Liebe Familie von Henning von Tresckow,
verehrter Richard von Weizsäcker,
meine Damen und Herren,
I.
Ob wir es wollen oder nicht, ob wir innerlich dagegen rebellieren oder ob wir es
bewusst annehmen, soviel ist schicksalhaft bereits über alle Deutschen
entschieden: Solange es eine deutsche Nation geben wird, werden wir dem
nicht entgehen können, dass diese Nation von den Verbrechen eines Adolf
Hitler und seiner Helfershelfer überschattet ist. Das wird bleiben. Das löscht
kein Vergessen und kein irgendwie denkbarer historischer Abstand aus.
Es brauchte die politische Arbeit einer ganzen Generation, um hinter diesem
unheimlichen Schatten wenigstens auch die Opfer in Erinnerung zu bringen und
den Schmerz über ihren Verlust wachzuhalten. Denn manchmal drohte das
Gedächtnis der Opfer - schon wegen ihrer unübersehbaren Millionenzahl - in
der Unmöglichkeit zu versinken, bei der schieren Menge die einzelnen
Schicksale noch wahrnehmen zu können. Es brauchte das intensive Bemühen
einer ganzen politischen Epoche, Gedenkstätten zu errichten und symbolische
Zeichen der Anerkennung des Leidens zu schaffen, deren Kern es ist, um
Vergebung zu bitten, wo Wiedergutmachung nicht menschenmöglich ist . Ich
glaube trotzdem, dass wir heute im Rückblick sagen können, dass es eine alle
Parteien und Generationen umfassende Anstrengung gegeben hat, dieses
ernsthaft zu versuchen. Das gilt sogar für beide deutschen
Nachkriegsrepubliken, selbst wenn da unter den Vorzeichen des Kalten Krieges
manches einseitig ausgeblendet wurde. Wenn es heute ein wachsendes
Vertrauen in ein anderes Deutschland gibt, das aus seiner Vergangenheit
Entscheidendes gelernt hat, so hat das mit dieser Erinnerungskultur und der
Bitte um Vergebung mehr zu tun als mit manchen anderen aktuellen
Normalisierungsbestrebungen.
Aber auffällig ist doch eins: Von diesen vielfältigen Bemühungen und
Anstrengungen um Erinnerung und Gedächtnis blieb eine Gruppe - jedenfalls
auf die breite Bevölkerung bezogen- merkwürdig ausgespart: Die kleine Zahl
derer, die damals tatsächlich zeitnah alles versucht hat, um dem Verbrecher
und seinen Mittätern in den Arm zu fallen.
Anders ist es ja nicht zu erklären, dass ein Name wie der Henning von
Tresckows , des neben Claus Schenk Graf von Stauffenberg wichtigsten
Antipoden Hitlers, heute nur noch einer schrumpfenden Minderheit bekannt ist.
Es waren ja nicht so viele, die einen solchen umfassenden Widerstand gewagt
haben, aber selbst wenn es nur die sprichwörtlichen letzten zehn Gerechten
gewesen wären - ist es nicht merkwürdig, dass kaum ein Schüler dieses
Landes in der Lage wäre, auch nur zehn Widerstandskämpfer gegen Hitler und
seine Schergen bei Namen zu nennen? (das gilt sogar für ihre Lehrer und auch
für die meisten Politiker oder auch Journalisten) Dabei waren es doch hunderte.
Für viele, die ihr Leben für dieses Ziel einsetzten, gilt heute, 67 Jahre nach
ihrem Opfertod: Sie sind immer noch nahezu unbekannt und nahezu
unbetrauert. Und wenn sie - im kleinen Kreis der Experten und jungen
Historiker - doch diskutiert werden, dann eher unter dem Aspekt ihrer eigenen
Verstrickungen ins System des Terrors als unter dem ihres unverwechselbaren
persönlichen Mutes, sich davon mit allen Konsequenzen zu befreien.
II.
Vielleicht ist auch hier der Grund darin zu suchen, dass man zu wenig nach den
einzelnen Persönlichkeiten gefragt hat, sondern immer nach dem- diesmal
schuldigen - Kollektiv, in das man sie billig entsorgen konnte: das war dann das
MILITÄR, die JUNKER, das AUSWÄRTIGE AMT, die REAKTIONÄRE, die
KOMMUNISTEN, die SOZIALDEMOKRATEN, die PREUSSEN etc. Solche
Kollektive kann man leicht demontieren, dekonstruieren und schuldig sprechen.
Das sind einfache historische Siege, die nicht viel Heldenmut erfordern.
Beunruhigend und faszinierend ist aber immer der einzelne freie Mensch, der
nicht in die Kollektivschublade passt, der, gerade in solchen Zeiten, sein ganz
eignes Urteil fällt und zu einer Entscheidung kommt, hinter die er nur um den
Preis seiner Selbstachtung wieder zurückfallen könnte.
Ein solcher Mensch war Henning von Treckow. Aber was für ein Mensch war
er?
Vor einiger Zeit hatte ich seinen kleinen Taschenkalender von 1943 in der Hand,
ein winziges Notizbuch. Das war das Jahr, in dem er persönlich an mindestens
zwei Attentatsversuchen beteiligt war, weitere Attentate von wenigstens dreien
seiner engsten Vertrauten initiiert hatte und den ersten umfassenden Versuch
machte, einen ganzen Staatsstreich zu planen, also dem gesamten NS-Regime
auf dem Höhepunkt des Weltkrieges die Macht mit Gewalt aus den Händen zu
nehmen.
Fieberhaft habe ich in dem winzigen Heft nach solchen Spuren gesucht, aber
da stand von alledem nichts. An vielen Daten hatte zwar eine kurze Bemerkung
gestanden, vielleicht ein Name, vielleicht der Ort eines Treffpunkts, alles war
sorgfältig durchgestrichen (es gab ja damals noch nicht die Technik, das
dennoch zu entziffern). Übrig geblieben war nur auf einer Seite ein Gedicht, das
er notiert hatte, und der Name seiner Frau: ERIKA. Sie muß an dem Tag
Geburtstag gehabt haben.
Ein Gedichteleser war er also, einer, der den Geburtstag seiner Frau nicht
vergessen will. Aber er war doch kein Romantiker.
Henning von Tresckow muß ein sehr charismatischer Mensch gewesen sein.
Anders wäre es nicht denkbar, wie sehr die oft sehr jungen Mitverschwörer an
ihm hingen und ganz und gar von ihm geprägt wurden. Er wiederum kümmerte
sich um sie, bis ins Private hinein. Er warb um Vertrauen, wenn ein besorgter
potentieller Schwiegervater der Heirat seiner Tochter nicht zustimmen wollte -
so geschehen wenige Monate vor dem 2o.Juli im Falle des Mitverschwörers
von Oertzen. Er tröstete die Attentäter nach einem misslungenen Versuch und
suchte die Ursache bei sich selbst, um sie nicht in einen Abgrund von
Selbstzweifeln zu stürzen - so im Falle des Adjutanten Breitenbuch. Und selbst
seine Vorgesetzten hatten das Besondere, diesen entschlossenen Willen, an
ihm gespürt, wenn es schon früh hieß, so einer wie dieser Tresckow werde
einmal Chef des Generalstabs - oder er werde als Rebell auf dem Schafott
enden. Schon 1938, als er aus Empörung und Ekel über das Intrigenspiel, mit
dem der Oberbefehlshaber des Heeres, Generaloberst von Fritsch abserviert
wurde, den Dienst quittieren wollte, hielt ihn sein Chef, Generaloberst von
Witzleben, nur mit dem dringenden Anliegen zurück, er brauche ihn unbedingt
für einen baldigen ernsthaften Versuch, das System Hitler zu beenden. Damals,
immerhin noch vor Kriegsausbruch, standen sogar Persönlichkeiten aus der
ersten Reihe des Generalstabs, der Abwehr und des Armeekorps hinter diesen
Plänen. Dieser Versuch scheiterte mit dem Münchner Abkommen. Aus und
vorbei!
Wenn das für lange Zeit den mäßigen Rebellenmut der führenden Generalität
lähmte, so galt das nicht für einen Tresckow. Wobei die härteste Prüfung für
seinen Charakter darin bestand, Misserfolge in diesem endlosen ungleichen
Kampf gegen Hitler zu ertragen, immer wieder neu anzufangen, seine kleine
Truppe von Verschwörern überhaupt beieinander zu halten - viele wurden
ständig an andere Orte versetzt, wurden verwundet oder waren früh gefallen-
und seinen wachsenden Zynismus über das Zögern und Zaudern seiner
Vorgesetzten zu zügeln, was ihn hart ankam.
III.
Denn das wusste er: ein Zyniker kann einen Hitler nicht besiegen, dessen
Sieger- Mythos in großen Teilen der Bevölkerung noch völlig ungebrochen war
und in den ersten Kriegsjahren sogar noch wuchs.
Vielleicht liegt die größte mentale Leistung Henning von Tresckows darin, dass
er so nüchtern und unerschüttert auf diesen Hitler zu reagieren vermochte,
dass er ihn, sein Denken und seine ständige Mythen-Produktion vollständig
verstand, ihr gewachsen war und Stück für Stück begann, sie zu demontieren.
Wahrscheinlich war es dafür sogar kein Nachteil, sondern ein strategischer
Vorteil, dass er selbst am Anfang der NS-Bewegung Hoffnungen in diese noch
junge Bewegung gesetzt hatte. Es gibt, im Guten wie im Schlechten, keinen
Charismatiker, der nicht selbst verführbar wäre. Nur weil es so war, weil er das
überwunden hatte, konnte er zum eigentlichen gefährlichsten Widersacher
Hitlers werden. Er wusste aus welchem unheimlichen Stoff dessen Macht über
die Seelen der Menschen war.
Von da an hat Tresckow - der die krude Weltsicht und den obsessiven Wahn
Hitlers am Ende nahezu zwillingshaft verstand - nach dem richtigen Zeitpunkt
und der entscheidenden Aktion gesucht, wie er den Diktator im innersten Kern
dieser Macht treffen und damit stürzen könnte. Er musste ihm zunächst den
Mythos der Unbesiegbarkeit nehmen - und dann erst hatte er die Chance, ihm
auch die reale Macht zu nehmen.
Eigentlich ist es unfassbar, dass es heute fast unbekannt ist, wie kühn und
nüchtern im Kreis um Henning von Tresckow gedacht wurde.
- 1938 arbeitete er für den Chef des Generalstabs ,Generaloberst Beck, Pläne
aus, die genau belegten, dass ein Angriff auf die Tschechoslowakei ein
Eingreifen von England und Frankreich heraufbeschwören müßte, was einen
Krieg beginnen würde, der nie und nimmer zu gewinnen sei. Er war kein
Pazifist, aber ein Kriegsgegner aus politischen Gründen. Davon gibt es zu allen
Zeiten zu wenig, das gilt wohl auch heute.
- Das verzweifelte Bemühen der "Verschwörung der Obersten", die erste Reihe
der Militärs für den Staatsstreich zu gewinnen, hatte nicht eigene
Unentschlossenheit oder Feigheit zur Ursache, sondern die klare Erkenntnis,
dass unmittelbar nach dem Umsturz eine Autorität installiert werden müsse, der
die Truppen sofort folgen und der die Bevölkerung einen erfolgreichen
Machtwechsel auch zutrauen würde. Es war also nüchterne Selbsteinschätzung
der begrenzten eigenen Wirkungsmöglichkeit.
- Auf dem Höhepunkt des Unternehmens"Barbarossa",des Überfalls auf die
Sowjetunion, überlegte Tresckow mit seinen Getreuen, selbst die
Nachschubwege für die eigene Wehrmacht zu sabotieren, um so die immer
unsinniger werdenden Befehle Hitlers zu unterlaufen, die Front an allen Stellen
ohne Rücksicht auf Verluste zu halten. Wenn auch entstanden aus dem
Wunsch, den Krieg mit seinen unvorstellbaren Greueltaten früher enden zu
lassen, grenzte das doch an Landes- und Hochverrat.
- Ebenso warb er bei den Generalfeldmarschällen Kluge ,Manstein und
Rommel um ein Öffnen der eigenen Kriegsfronten im Westen, damit die
westlichen Alliierten schneller vorrücken könnten.
- Zum Ziel, dass der Staatsstreich unbedingt gelingen müsse, scheute er nicht
einmal davor zurück, führende SS-Leute zum Seitenwechsel zu bewegen, und
sei es aus Gründen des puren Opportunismus. Er wollte gewinnen und nicht
nur ein moralisches Zeichen der Ohnmacht setzen.
- Für den Fall des Scheiterns muß Tresckow mit seinen Vertrauten genau
besprochen haben, wie groß das Risiko ist, unter der Folter Mitverschwörer zu
verraten. Nur so ist die hohe Zahl von vollzogenen oder versuchten
Selbsttötungen in seinem Umfeld zu verstehen: Hardenberg, Oertzen, Freytag-
Loringhoven, Wagner, Lehndorff, Voss, Gerd von Tresckow, Stülpnagel,
Lindemann, Plettenberg sie alle waren eher bereit, sich umzubringen, als einen
der ihren zu verraten.
- Seinen eigenen Tod nahm er mit vollkommener Ruhe als Konsequenz seines
Handelns und ganz mit sich im Reinen hin. Er bemühte sich - auch hierin bis
zum letzten Moment verantwortlich- ihn so zu inszenieren, dass man allein auf
ihn - nach Kaltenbrunner den "treibenden bösen Geist der ganzen
Verschwörung"- alle Schuld schieben könne.
IV.
Soviel zu den Kühnheiten, aber was war der wirkliche Grund für den Kreis um
Tresckow und Stauffenberg, dieses risikoreiche gefährliche Unternehmen zu
wagen?
Darüber ist soviel spekuliert und noch mehr bösartig unterstellt worden, dass es
gut ist, dass es inzwischen dafür mehrere wenig bezweifelbare Quellen gibt.
Unter anderem ist nach 1990 aus den Moskauer Archiven eine eigenhändige
Niederschrift des letzten Begleiters von Tresckow, Oberst Joachim Kuhn,
aufgetaucht, in der dieser über die Motive der Verschwörer relativ offen
schreibt. Er tat das in der irrigen Annahme, damit auf Verständnis und Interesse
auf der Seite der Anti-Hitler- Front zu treffen, zu der damals ja auch Stalins
Sowjetunion gehörte. Diese schriftliche Aussage weist erstaunliche Parallelen
zum Verhör von Heinrich Graf Lehndorff durch die Gestapo auf, in dem dieser
seine Gründe für seine Ablehnung der NS-Herrschaft in fünf Punkten so
zusammenfasst, dass sie ungeschminkt offen auch im Protokoll für Hitler,
Bormann und Himmler auftauchen. Lehndorff erklärt:
- Er verabscheue Hitlers Umgang mit der Zivilbevölkerung in den besetzten und
unterdrückten Völkern - den Polen, Weißrussen, Ukrainern, Letten und Litauern,
den Russen selbst - die anfangs sogar von den Deutschen eine Hilfe bei der
Befreiung vom Stalinismus erhofft hätten, jetzt aber zu bedingungslosen
Feinden der Deutschen geworden seien als Reaktion auf den rassistischen
Vernichtungsterror Hitlers, der jedem Kriegs- und Völkerrecht widerspreche. -
Er betrachte die Verfolgung und Vernichtung der Juden als Verbrechen.
- Er lehne die Verfolgung und Bedrängung des Christentums ab.
- Er verabscheue die Führungsschicht des dritten Reiches, ihre Korruption,
moralische Verkommenheit und ihr abgehobenes Luxusleben.
- Der Krieg sei längst verloren und seine Fortsetzung ein einziges sinnloses
Blutvergießen an allen Fronten, das gelte auch für die eigene Bevölkerung.
Es war also nicht nur ein moralischer Aufschrei, nicht nur ein Aufstand des
Gewissens, die Henning von Tresckow und seine Mitverschwörer antrieben, es
waren klare politische Einsichten in unbestreitbare Verbrechen, einen sinnlosen
Krieg und in den wahren Charakter einer politisch-militärischen Führung von
Massenmördern.
V.
Sind die Wenigen gescheitert, die das Unmögliche versuchten? Ja und nein.
Nicht gelungen ist es, den Diktator und seine Getreuen zu beseitigen, das
weitere Morden zu verhindern und den Krieg so zu beenden, dass mit der
schnellen unausweichlichen Niederlage doch noch Millionen von Menschen
hätten gerettet werden können - in den Vernichtungslagern, an den Fronten, auf
der Flucht und in den Bombenkriegen. Von daher ist dieses Ziel des Umsturzes
gescheitert.
Und doch ist eins gelungen: Das Herz der Finsternis, der Mythos von Adolf
Hitlers Unbesiegbarkeit, von seiner straffreien Amoralität, war gebrochen. Das
kann kein Angriff von Außen, und sei das Militärpotential und die Allianz der
Willigen noch so überlegen. Den Mythos eines Diktators kann nur - und auch
das ist eine Lehre der deutschen Geschichte - ein Widerstand aus dem Inneren
eines Landes heraus auf Dauer brechen.
(Auch dafür gibt es bemerkenswerte Beispiele in der Gegenwart!)
Der Adolf Hitler nach dem 20 Juli hat noch unfassbare Verbrechen begangen ,
aber sein System war von innen her aufgebrochen und verunsichert. Seine
Getreuen hatten begriffen, was die Stunde geschlagen hatte und setzten sich
einer nach dem anderen ab. Adolf Hitler hat - außer am Abend des 20.Juli,
wozu er von Himmler geradezu genötigt wurde - nie wieder zu seinem Volk
gesprochen. Dabei war seine Überzeugung immer gewesen: "Die breite Masse
eines Volkes unterliegt immer nur der Gewalt der Rede."(aus: Mein Kampf). Es
hatte ihm die Sprache verschlagen. Er konnte nicht einmal mehr, wie er gern
gewollt hätte, den Triumph über die Verschwörer genießen. Sein Untergang war
besiegelt.
Meine Damen und Herren,
mir scheint, die Antwort auf die Frage, ob die Verschwörer des 20.Juli
gescheitert sind, entscheidet sich an der Haltung späterer Generationen zu
ihrem Versuch. Es entscheidet sich auch an deren Interesse und Respekt für
die wenigen mutigen Akteure, die es doch wagten, den Verbrechern zu
widerstehen.
Wird der real erlittenen Niederlage in den brutalen Realitäten des 20.Juli 1944
mit seinen schier nicht zu bewältigenden konkreten Problemen in der
Realisierung von Attentat und Umsturz auch noch das zweite Scheitern im
Gedächtnis der nächsten Generation folgen?
Es ist ja relativ leicht, im Nachhinein- sozusagen im Wissen um den ganzen
historischen Verlauf, um den Holocoust und alle Schrecken des Krieges - denen
den Respekt zu versagen, die versucht haben, was im Jahre 1944 in ihren
Möglichkeiten lag.
Über dieses zweite Scheitern nachzudenken - das abzuwenden doch heute
immer noch in unserer Macht läge - das scheint mir ein sinnvolles Gedenken
am 21.Juli zu sein, an dem Tag , als Henning von Tresckow sich allein in das
Niemandsland zwischen den deutschen und den sowjetischen Fronten begab,
um seinem Leben ein Ende zu setzen.
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